Sommerhochwasser 1997
Genau 250 Jahre nachdem unter dem Preußenkönig Friedrich II. das Gebiet des Oderbruchs in mühsamen Etappen der Oder abgerungen wurde, ließen lang anhaltende Regenfälle den Fluss so anschwellen, dass der gesamten Region ein Jahrhunderthochwasser drohte. Mehrere Wochen bestand für diesen Landstrich nicht nur die akute Gefahr der Überflutung, sondern auch des totalen Untergangs.
In Tschechien und Polen hatten die Wassermassen bereits ein Bild des Grauens und Schreckens hinterlassen, jetzt aber schoben sie sich vernichtend in Richtung Ostbrandenburg. Das Oderbruch erwartete für Mitte Juli 1997 angstvoll die erste Flutwelle. Es gingen schwere und ungewisse Wochen ins Land, ehe die ganze Region wieder erleichtert aufatmen konnte.
Rund 20.000 Einwohner waren von der drohenden Katastrophe betroffen. Als der gut 90 km lange Deich an mehreren Stellen zu brechen drohte, erklärte Bundeskanzler Helmut Kohl die Verteidigung des Oderbruchs zur nationalen Aufgabe.
In der Bundesrepublik rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft an und in einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion wurde von den Betroffenen und tausenden von Helfern der Kampf gegen das Hochwasser aufgenommen.
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